Indices
Was sind Indizes?
Es gibt Hunderttausende von Unternehmen, die ihre Wertpapiere an den Börsen handeln. Indizes sind sehr nützlich, wenn es darum geht, die Kursveränderungen der zahlreichen Wertpapiere zu verfolgen und die Stimmung auf dem Markt zu verstehen. Anhand von Indizes lässt sich der Zustand des Aktienmarktes insgesamt beurteilen und der aktuelle Zeitpunkt im Konjunkturzyklus bestimmen.
Anleger nutzen Aktienindizes sowohl zur Einschätzung der Situation auf Handelsplattformen als auch zur Vorhersage künftiger Handelsergebnisse. Indizes werden für verschiedene Länder, Branchen oder für eine bestimmte Gruppe von Wertpapieren berechnet: Aktien, Anleihen und andere Vermögenswerte.
Wie werden Börsenindizes berechnet?
Die Indizes werden je nach ihrer Berechnungsmethode in Gruppen eingeteilt. Einige der gebräuchlichsten sind:
- Arithmetischer Index. Die Börsenkurse der im Index enthaltenen Aktien werden addiert und die sich daraus ergebende Summe wird durch die Anzahl der enthaltenen Aktien geteilt.
- Gewichteter Durchschnittsindex. Bei der Berechnung wird jede Zahl im Datensatz mit einem vorher festgelegten Gewicht multipliziert. Bei kursgewichteten Indizes werden die Aktien der einzelnen Unternehmen nach ihrem Preis pro Aktie gewichtet, und der Index ist ein Durchschnitt der Aktienkurse aller Unternehmen. Infolgedessen haben Aktien mit höheren Kursen einen größeren Einfluss auf die Entwicklung des Index als Aktien mit niedrigeren Kursen. Ein Beispiel für einen solchen Index ist der Dow Jones Industrial Average (DJIA). In kapitalisierungsgewichteten Indizes, die auch als marktwertgewichtete Indizes bezeichnet werden, wird die Gewichtung einer bestimmten Aktie durch ihre gesamte Marktkapitalisierung bestimmt. In solchen Indizes haben Aktien mit einer größeren Marktkapitalisierung eine höhere Gewichtung, und die Entwicklung ihrer Aktienkurse hat einen größeren Einfluss auf die Indexperformance. Das bekannteste Beispiel für einen solchen Index ist der Standard & Poor's 500 (S&P 500).
- Geometrischer Durchschnittsindex. Er wird anhand der Wachstumsrate der Aktienkurse berechnet. Zu den Indizes dieses Typs gehören der von der Financial Times erstellte FT 30 Index und der Value Line Composite Geometric Index.
Vorteile des Indexhandels
Im Allgemeinen haben Indizes mehrere Funktionen.
- Um einen Eindruck von der allgemeinen Dynamik der Aktienkurse einer bestimmten Gruppe (Unternehmen, Länder, Branchen usw.) erhalten. Häufig werden diese Daten für spekulative Geschäfte verwendet.
- Informationen über die Einstellung der Anleger erhalten. Wenn die Indizes steigen, bedeutet dies, dass die Anleger eine positive Einstellung zu Investitionen in bestimmte Aktien haben.
- Die Beobachtung von Indizes über einen längeren Zeitraum hinweg gibt Aufschluss über das Investitionsklima in einem bestimmten Land.
- Häufig werden neben dem Indexwert selbst auch Informationen über den Gesamtumsatz der Aktien der im Index enthaltenen Unternehmen veröffentlicht. Die Entwicklung dieser Zahlen gibt einen Hinweis auf die Gesamtaktivität der Händler auf dem Markt bei Geschäften mit Wertpapieren einer bestimmten Art.
Welches sind die meistgehandelten Indizes?
Zu den bekanntesten internationalen Indizes, die Sie mit FBS handeln können, gehören:
- NASDAQ 100 Index (US100),
- FTSE 100 Index (UK100),
- Nikkei 225 Index (JP225),
- Australischer Aktienindex (AU200).
Wie wählt man Indizes aus?
Um Indizes für den Handel auszuwählen, müssen Sie zunächst auf die Faktoren achten, die die Kurse beeinflussen können. Das sind:
- Makroökonomische Indikatoren. Das BIP, die Höhe der Industrieproduktion, die Handelsbilanz. Auch die Höhe der Inflation und der Arbeitslosigkeit kann sich auf die Kurse auswirken. So kann beispielsweise ein Anstieg der Arbeitslosigkeit in Verbindung mit anderen Indikatoren auf einen Rückgang des Verbrauchs und damit der Unternehmenseinnahmen hindeuten.
- Wirtschaftliche und politische Ereignisse. Amerikanische Wahlen, militärische Konflikte, Sanktionen, Handelskriege, internationale Handelsabkommen - all dies wirkt sich auf die künftigen Gewinne der Unternehmen und damit auch auf die Indizes aus.
- Stimmungen der Händler. Dies sind die Einstellungen der Händler zu den Markt- und Wirtschaftsaussichten. Die Mehrheitsmeinung spielt dabei eine große Rolle.
Index-Futures zur Absicherung
Index-Futures sind Kontrakte, denen ein Aktienindex als Basiswert zugrunde liegt. Mit anderen Worten: Sie vereinen die Eigenschaften eines Futures-Kontrakts und eines Aktienindexes.
Anleger nutzen Index-Futures häufig zur Absicherung, indem sie Short-Positionen gegenüber den Aktien in ihren Portfolios eröffnen. Bei den Basiswerten handelt es sich nicht um die Aktien eines einzelnen Unternehmens, sondern um die einer Reihe von Unternehmen. Das bedeutet, dass das Risiko eines vollständigen Zusammenbruchs minimal ist. Selbst während der Krise haben Anleger, die ihre Portfolios mit Index-Futures abgesichert haben, die Krise mit minimalen oder gar keinen Verlusten überstanden.
Verwendung von Index-Futures zur Spekulation
Erfahrene Händler nutzen Index-Futures nicht nur zur Absicherung, sondern auch zur Spekulation auf die Kursentwicklung eines Indexes. Das bedeutet, dass ein Händler Index-Futures kauft oder verkauft, um auf die Preisrichtung einer Gruppe von Vermögenswerten zu wetten.
Fazit
Aktienindizes sind nicht nur analytische Informationen. Es handelt sich um ein vollwertiges Arbeitsinstrument, mit dem Sie eigenständig Transaktionen durchführen, die Lage der Branche einschätzen und eine grundlegende Marktanalyse vornehmen können. Darüber hinaus sind die Risiken des Indexhandels immer geringer als die der Investition in einzelne Aktien.
2022-08-25 • Aktualisiert